Um 4:45 Uhr einen Gottesdienst zu besuchen, kommt eher selten vor. Heuer erlebten 16 Fußwallfahrer und drei Gäste am 16. August 2023 einen schönen Entsendungsgottesdienst. Erster Stopp war bei Familie Wasner in Eitzersthal, dann ging es zur Kellergasse in Pettendorf, Tullner Brücke, Mittagessen in Tulln. Beim Halt in Henzig begann es zu regnen. Der Himmel öffnete alle Schleusen: Abbruch. Die letzten drei Kilometer fielen dem Starkregen zum Opfer. Es regnete 49 mm/m² in zwei Stunden, Bäume wurden vom Wind entwurzelt. Diakon Josef Weidner machte eine beeindruckende Vesper im Hotel.

Die Folge am nächsten Morgen: Nebel. Später war das Wetter perfekt. 25 Grad und ständig Wald. Hochstrass, Seufzerwiese, Schöpfl, St. Corona, Kaumberg. Ein schöner Tag. Alle, die am Vortag noch nicht wussten, ob sie wieder auf die Wallfahrt mitgehen, meinten, sie wüssten nun, warum sie nächstes Jahr wieder dabei sein werden. Es war nicht die 32 km Strecke, es war nicht das Gehen. Es war die Gemeinschaft, die Natur: der Nebel, der beim ersten Rosenkranz noch im Tal hing, der Duft der frischen Wiesen nach dem Regen von gestern, die Gespräche, das Akzeptiertwerden, so wie man ist. Die Wallfahrt ist Sonne für die Seele.

Mariazellwallfahrt am Unterberg © Josef WidlKönigsetappe: Aufstieg zur Araburg, dann Reingupf, Unterberg zur Unterberghütte. Wortgottesdienst im Kircherl „Maria Einsiedel“. Josef Weidner beschrieb Grundlagen des Lebens und regte an, darüber nachzudenken. Grieser Gasthaus, Hotel Kaiser Franz Josef in Rohr im Gebirge. Eucharistiefeier. Wir hatten viel Spaß, lachten viel und ausgiebig und gingen frohen Mutes schlafen.

Wie fast jedes Jahr gingen wir im Nebel von Rohr im Gebirge weg. Kalte Kuchl, Werasöd, Hochreith, Seebachtal. Im Gasthaus Perthold speisten wir zu Mittag. Unrechtstraisental, Gscheid. Im feierlichen Wortgottesdienst in der Kirche von St. Ägyd wurde der neuen Wallfahrerin ein Ulrichskreuz übergeben.

Mariazellwallfahrt - Basilika © Josef WidlAm fünften Tag, dem 20. August 2023, hatten wir gemeinsam – Bus- und Fußwallfahrer – eine Andacht im Gscheider Kircherl. Hermine Tribelnig hatte für die Busreisenden ein interessantes Programm zusammengestellt. Die Fußwallfahrer aßen bei der Wuchtelwirtin zu Mittag. Über den Habertheurer Sattel ging es nach Mariazell. Der Blick von oben auf die Basilika ließ unsere Herzen höher schlagen. Die 157 km hatten sich gelohnt.
Pfarrvikar Rochus Hetzendorfer zelebrierte die Eucharistiefeier am Gnadenaltar der Basilika.

Mehr Fotos: https://www.wallfahrthollabrunnmariazell.at/

Bericht und Fotos von Josef Widl. Foto zum Vergrößern bitte anklicken.