Die Missa in angustiis in d-Moll (Hob XXII:11), deutsch: „Messe in Bedrängnis“ oder „Nelson-Messe”, ist Haydns einzige Messe in einer Moll-Tonart und wurde 1798 in 8 Wochen komponiert. Die Uraufführung fand am 23. September 1798 in der Stadtpfarrkirche Eisenstadt statt.

Den Namen Nelson-Messe dürfte sie erhalten haben, weil der englische Admiral Horatio Nelson, der im August 1798 die Seeschlacht bei Abukir gewonnen hatte, im Jahr 1800 in Eisenstadt zu Besuch war.

Das Kyrie beginnt mit Pauken und Trompeten, der Chor setzt mit einem Oktavsprung nach unten ein. Es folgen ein virtuoses Sopransolo und ein Chorfuge.

Das Gloria beginnt fröhlich mit einem Sopransolo, das vom Chor wiederholt wird. In der Folge wechseln einander Solo- und Chorteile ab.

Es folgt ein ruhiges Basssolo beim „Qui tollis“, das zeitweise vom Chor beantwortet wird. Ein fröhliches Sopransolo „Quoniam tu solus Sanctus“ und ein Amen-Fuge schließen das Gloria ab.

Das Credo beginnt mit einem Kanon zwischen Sopran/Tenor und Alt/Bass. Das Sopransolo „Et incarnatus est“ leitet einen ruhigen Teil ein, der beim „Crucifixus” dramatischer wird. Es folgt ein lebhaftes „Et ressurexit“. 

Die Freude über das ewige Leben wird beim Sopransolo „Et vitam venturi saeculi“ spürbar. Es folgt eine Amen-Fuge. (Unklar ist, warum Haydn die Textstellen „et in unum Dominum Iesum Christum, Filium Dei unigenitum“ und „qui ex Patre Filioque procedit“ nicht vertont hat.)

Das Sanctus beginnt feierlich und langsam. Es folgen ein lebhaftes „Pleni sunt coeli“ und eine kurze Osanna-Fuge.

Nach einem Orchestervorspiel beginnt das Benedictus mit einem Sopransolo, das vom Chor wiederholt wird. Mehrfach wird danach das Thema von den Solisten in abgewandelter Form wiederholt.

Pauken und ein Trompetenstoß steigern den Schluss ins Dramatische. Es folgt die Osanna-Fuge.

Der Beginn des Agnus Dei wird von den Solisten gesungen. Eine lebhafte Fuge zum „Dona nobis pacem“ beendet die Messvertonung.

Werkbeschreibung von Herwig Reidlinger.

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